Nachrichten zu Google Analytics häufen sich – meist keine guten. Generell wird der gesetzeskonforme Betrieb von Google Analytics in Frage gestellt – und selbst wenn er konform geschieht, sammelt die korrekt implementierte Analyse deutlich weniger Daten. Kunden von mir beklagen einen Daten-Schwund von bis zu 90 % – da kaum noch einer dem Tracking zustimmen mag.
Nun wird also auch das herkömmlich Google Universal zu Mitte 2023 deaktiviert. Ich gehe davon aus, dass die Reports noch eine Weile bestehen bleiben, aber neue Daten sammelt das Universal Analytics dann nicht mehr. Die Frage steht im Raum, was Unternehmen jetzt tun sollten: zum einen im Hinblick darauf, dass Google Analytics ggf. in Europa verboten wird, zum anderen im Hinblick auf die Deaktivierung von Universal Analytics in gut einem Jahr.
Für GA user: Google Analytics 4 umgehend einrichten
Wer weiter Google Analytics einsetzen möchte, sollte zügig Google Analytics 4 installieren. Am einfachsten geht das mit dem Google Tag Manager, in dem das Tag für Google Analytics 4 schon vorkonfiguriert ist. Die Anonymisierung der IP Adresse muss nicht mehr eigens eingerichtet werden, sie ist bei GA4 schon vor eingestellt.
Unternehmen sollten sofort mit der Sammlung der Daten beginnen; denn Google Analytics 4 ist keine „Fortsetzung“ von Universal Analytics. Da der Datenscope auf User und Events ausgerichtet ist, sind die Datenmodelle ohnedies nicht kompatibel. Mit Google Analytics 4 beginnt also ein wirklich neues Zeitalter der Webanalyse. Die Daten sollten auch regelmäßig exportiert werden. Denn Jahresvergleiche werden schwierig: GA 4 hat nur och zwei Speicherzeiträume – 2 und 14 Monate.
Matomo Webanalyse im Parallelbetrieb
Ich empfehle auf jeden Fall, parallel zu Google Analytics auch Matomo zu installieren. Hierfür gibt es drei Optionen. Wer den GTM schon betreibt, könnte ihn auch nutzen, Matomo-Tracking einzubinden. Hierfür steht der Tag-Typ “Benutzerdefiniertes HTML”. Der Trigger wäre dann wie bei GA4 auch Pageview.
Ich halte das sicher für die schlechteste Variante. Statt dessen sollte der Tracking Code entweder direkt in den Head-Bereich des Quellcodes eingefügt werden. Oder man installiert den Matomo Tag Manager, mit dem dann der Trackingcode als vorkonfiguriertes Matomo-Tag einsetzen kann. In jedem Falle hat man hier dann eine zweite Datenquelle, die zur Verfügung steht, wenn GA4 nicht mehr eingesetzt werden darf. Matomo kann man auch direkt ohne Cookies einsetzen, so dass für das Setzen des Cookies (nur hierfür!) kein Einverständnis des*r Besuchers*in vorliegen muss. Wer Matomo näher kennenlernen möchte kann meine Matomo Schulung oder die Schulung zum Matomo Tag Manager anfragen.
Google Analytics Daten können übrigens mit Hilfe eines Plugins auch über die Google API in Matomo importiert werden. Demnächst mehr.