Matomo Webanalyse – URL #Hash in URLs erfassen

Anker verlinken von der eigenen Website heraus i.d.R. andere Seiten, meist auch externe Seiten, wie beispielsweise Links zu den sozialen Accounts. In diesem Falle möchte man ja die Besucher eigentlich nicht verlieren. In der Konsequenz setze ich diese Links mit einem zusätzlichen Target-Parameter: target=_”blank”.

Verbleiben dagegen die Besucher auf der Seite, dann besteht eigentlich kein Grund, dass bei einem Klick auf einen internen Link eine neue Seite aufgeht. Ich halte das sogar – Ausnahmen gibt es – für eine schlechte Nutzerführung. Ich erinnere mich noch an eine Website eines Münchner Bildungsanbieters: bei jedem internen Linkklick ging ein neuer Tab auf. Fünf Klicks = fünf neue Tabs.

Viele Websites setzen Anker, die gewöhnlich zur Navigation innerhalb einer Seite eingesetzt werden. Das ist v.a. bei umfangreichen Seiten nützlich; oben erhalte ich wie in einer Abfolge von Überschriften einen Überblick über den gesamten Seiteninhalt. Jede Überschrift ist mit genau dem Absatz verlinkt, auf den ihr seiteninterner Anker verweist. Insbesondere so genannte Onepager arbeiten mit diesem Prinzip.

Also als Beispiel steht oben auf der Seite: <a href=“#Tracking-von-Hashurls“>Tracking von #-URLs</a>
Weiter unten steht dann der anzusteuernde Absatz: <h2><a id=“Tracking-von-Hashurls“>Eine zweite Überschrift</a></h2>

In der Regel erhält dann mit dem Kick auf den Anker-# auch die URL eine zusätzliche Parameter-Auszeichnung wie z.B. cofima.de/20-09-22/webanalysis-mit-matomo#tracking -von-Hashurls

Soweit so gut. Die Frage stellt sich selbstverständlich beim Websitetracking: werden die Seiten mit #-Parameter erfasst? Oder nicht? Die erste Nachricht: nein, Matomo erfasst diese Seitenauszeichnungen nicht. Hier bieten sich drei (sicher habe ich weitere Möglichkeiten übersehen) Lösungen an – wie immer in der Webanalyse mit unterschiedlicher Qualität.

Parameter in den globalen Websiteeinstellungen von Matomo anpassen

Die einfachste und damit zugleich schlechteste Möglichkeit besteht in der Anpassung der Globalen Website-Einstellungen. Hier findet man relativ weit unten in der Verwaltung den Punkt: “URL Fragmente behalten”. Ins leere Feld kann man nun einen Haken setzen. Allerdings wird der Klick und Aufruf der URL mit Parameter nur getrackt, wenn die Seite aktiv direkt aufgerufen wird (also eigentlich der Anker auf einer anderen Seite steht, als der Zielabsatz). Auf der Matomoseite wird diese Einschränkung deutlich gemacht: If the user loads example.html and then clicks on an anchor link to example.html#contact within this same page, Matomo will not track this click as a new page view.

Matomo Globale Website Einstellung URL Parameter Tracken

Da die Ankerklicks aber meistens von derselben Seite erfolgen, werden sie nicht erfasst. Außer der Besucher ist so freundlich, die Seite mit dem #-Parameter nach dem Aufruf noch einmal zu aktualisieren. Was nicht unbedingt wahrscheinlich ist.

Anker in einem neuen Tab öffnen

Eine Lösung wäre demnach, dass zusätzlich zur ersten Maßnahme die #-URL direkt aufgerufen wird. Der Link muss also in einen neuen Tab oder gar ein neues Fenster führen. In dem Falle wäre dann der Ankerlink um die Targetdefinition ergänzt: <a href=“#Tracking-von-Hashurls“ target=”_blank”>Tracking von #-URLs</a>

Anker-Klicks tracken mit Matomo-Ereignis

Eine etwas aufwändigere aber auch sichere Alternative besteht darin, jeden Ankerklick als Ereignis zu definieren. Bekanntlich wird ein Ereignis-Tracking meist dann eingesetzt, wenn eine Aktion eines Nutzers keinen erfassbaren URL-Wechsel nach sich zieht (Videoklick, Bildvergößerung, Formular absenden). Ereignisse erhalten eine hierarchische Bezeichnungstriade aus Kategorie, Aktion und Name (Value lasse ich hier einmal beiseite). Ereignisse finden sich im Reportbereich Verhalten. Der Code: onclick=“javascript:_paq.push([‚trackEvent‘, ‚Kategorie‘, ‚Aktion‘, ‚Name‘]);

Man könnte also Kategorie = Seitennamen setzen, Aktion=Klick und Name=ID. Das sähe dann so aus: <a href=“#Tracking-von-Hashurls“ onclick=“javascript:_paq.push([‚trackEvent‘, ‚Matomo Webanalyse‘, ‚Klick‘, ‚Tracking-von-Hashurls‘]);>Tracking von #-URLs</a>

Hier erledigt die Kategorie die Grobunterscheidung, falls ich mehrere Seiten mit AnkerURLs habe, der Name dann die Differenzierung auf jeder einzelnen Seite. Selbstverständlich wäre auch eine andere Matrixstruktur denkbar, die ggf. schwerer zu übersehen ist: Kategorie = Ankerklick, Aktion = Seitenname und Name = ID. D.h. Aktion muss nicht unbedingt einer tatsächlichen Nutzeraktion entsprechen. In dem Falle hätte ich ggf. nur eine Kategorie unter der die verschiedenen Seitennamen stehen. Der Klick auf den Seitennamen im Report öffnet dann den Überblick über die einzelnen Namen = IDs.

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