Früher, vor 4-5 Jahren gab es sie noch häufiger zu sehen – Displaywerbung, die eine große Zahl von Backlinks gegen wenig Geld versprach. Als der Page Rank noch die einfache Linkpopulariät errechnete und es noch keine drohenden Abstrafungen von Google gab für ein „unnatürliches Linkprofil“. Diese Zeit ist vorüber und Linkaufbau zählt sicher zu den anspruchsvollsten Techniken in der heutigen modernen Suchmaschinenoptimierung. Kommt es doch darauf an, dass die gewonnenen Links von einer thematisch passenden Seite kommen, möglichst auch frequentiert werden und sich nicht ein sich häufig wiederholendes Profil fügen lassen.
Allerdings gibt es das Angebot, viele Links für wenig Geld auch heute noch. Allerdings verfolgten die Anbieter damals da Ziel, ihren Klienten zu mehr Sichtbarkeit im Web zu verhelfen. Heute ist damit eher die umgekehrte Intention verbunden. Vergiftete Links dienen dem Zweck, die Reputation einer Seite zu ramponieren. Der erstrebte Nebeneffekt: die betroffene Seite stürzt im Ranking ab und macht Platz für die schadenfroh vorbeiziehenden Mitbewerber.
Infiltriert man ein Linkprofil mit schlechten Links (von inhaltlich irrelevanten Seiten, Pornos u.a.), wirkt sich das mit der Zeit auf das Ranking aus. Suchmaschinen analysieren Links mittlerweile nicht mehr nur quantitativ, sondern auch qualitativ auf Themennähe, Nutzung, Linktexte, Position u.a. Parameter. Schlechte Links sind schnell gesetzt, meist automatisiert in einem eigens zu diesem Zweck aufgebauten Linknetzwerk.
Die Offenheit und Freiheit des Internet macht dies erst möglich. Links setzen kann jeder und damit jede erreichbare Adresse in seinen Quellcode setzen. Wie entdeckt man, ob man Opfer einer solchen Blackhat-Attacke geworden ist. Und was kann man dagegen tun.
Black Hat Linkbuilding erkennen und abwehren
Zunächst einmal sollte man immer sein Rankingmuster überprüfen. Schwankungen im single word Bereich kommen häufiger vor – hier kann es zu starken Verschiebungen innerhalb weniger Tage kommen – nach oben wie nach unten. Wenn aber stabile Positionen bei mehrgliedrigen Suchstrings abbröckeln, sollte man schon einmal genauer nachschauen. Selbstverständlich sollte man sein Wissen über Algorithenupdates bei Google topaktuell halten.
Man sollte also regelmäßig sein Backlinkprofil überprüfen. Dazu halte ich die Search Console früher Webmaster Tools) von Google immer noch für das beste Tool. Ergänzend kann man andere Tools zu Rate ziehen wie Seockicks oder Backlinktest. Wie man die Search Console einrichtet, schreibe ich ein anderes Mal – dazu gibt es mehrere Möglichkeiten. Innerhalb der Search Console findet man in der Navigation unter „Suchanfragen“ „Links zu Ihrer Webseite“ die Liste der verlinkenden Seiten – auch Google bietet keine komplette Liste, aber mehr als andere Tools. Die Liste kann auch in Excel exportiert werden und dann nach einschlägigen TLD usw. durchsucht werden.
Mehr Aufwand erfordert eine Parametersuche bei Google. Dazu durchsucht man den Index von Google nach dem eigenen Markennamen und nach eigenen wichtigen Suchworten. Hierzu fügt man in der Suche intitle:Suchwort oder inurl:Suchwort ein und erhalt Treffer, die das Gesuchte in der URL oder im Seitentitel tragen. Und besonders aufschlussreich ist folgende Suche: allinanchor:Suchwort. Google liefert hier Seiten aus, die im Quellcode einen Link mit dem gesuchten Linktext setzen. Möglicherweise findet man tatsächlich Seiten, die mit dem eigenen Marken- oder Personennamen die eigene Website verlinken.Mit denen man aber ggf. keine Bekanntschaft machen wollte.
Gesetzt man wird fündig und sieht sich als Opfer einer Black-Hat Link-Attacke? Nun ganz hilflos ist man hier nicht. Google hat im Zuge der qualitativen Prüfung von Links auch die Möglichkeit eingerichtet, Links von ungebetenen Linkgebern zu melden und zu entwerten. Denn entfernen wird man sie kaum können.
Dazu setzt man das Disavow Tool der Search Console/Webmaster-Tools ein: https://www.google.com/webmasters/tools/disavow-links-main. Man muss nicht alle betroffenen Links manuell eingeben, das kann man auch über den Import über eine Textdatei bewerkstelligen. Es ist lästig, aber so bekommt man wieder ein bereinigtes Linkprofil.